So ganz wollte und konnte der Scharbeutzer Schützenverein in diesem durch Covid19 geprägten Jahr doch nicht auf ein Schützenfest verzichten. Der Vorstand hatte sich daher dazu entschlossen, am vergangenen Sonnabend ein kleines, internes Schießen zu veranstalten. Es machte Lust auf mehr.
Allen Verantwortlichen war klar, dass eine durch den Schützenverein ausgerichtete Veranstaltung angesichts der Corona-Pandemie nur unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden könnte. Auf der anderen Seite wollte man dem Schützenkönig Lothar I. und seinem Gefolge einen festlichen Rahmen für die Entbindung von seinen Pflichten bieten. Für den 22. August setzte man daher ein kleines Schützenfest an, an dem nur Mitglieder des Vereins samt Familienmitgliedern teilnehmen sollten. Akribisch hielt man sich an die behördlichen Hygiene-Vorschriften und natürlich auch an die Sicherheitsrichtlinien bei der Einrichtung des Schießstandes auf dem Gelände des Schützenhauses.
Gute 50 Gäste fanden sich dann morgens um 11 Uhr am Schüttenhus ein. Kurz darauf ließ der 1. Vorsitzende Peter Kirchner die Schützenschwestern und Schützenbrüder zur „Vergatterung“ antreten, bei der noch einmal auf die besonderen Hygienevorschriften am Tisch und am Schützenstand hingewiesen wurde. Bei schönsten Sonnenschein ging es dann daran, den von Matte Thrun hergerichteten Vogel nach allen Regeln der Kunst zu zerlegen. Es dauerte eine Weile, bis der erste Flügel fallen wollte. Yannik Voigts, Jugendwart und zu der Zeit noch 2. Ritter, brach den Bann und danach ging es dann Schlag auf Schlag. Während ein Tisch beim Schießen war, hatten die anderen Gäste die Gelegenheit zu geselligem Austausch, bestens bewirtet von Sigi und ihrer Mannschaft.
Um 13 Uhr wurde wegen der einzuhaltenden Mittagsruhe eine Schießpause eingelegt und unter der bewährten Leitung von Klaus Wenisch gab es Leckeres vom Grill für die Gäste. Danach folgte dann die Entpflichtung vom Schützenkönig 2019/2020 Lothar Stave und seinem Hofstaat, indem ihnen die Amtsinsignien vor der angetretenen Schützenformation abgenommen wurden. Außerdem wurden einige Schützen für ihre hervorragenden Leistungen geehrt (siehe dazu den separaten Artikel).
Um 15 Uhr dann musste der Vogel weiter dran glauben. Mit Freude registrierte Peter Kirchner, dass sich beim Schießen besonders der Vereinsnachwuchs hervortat und einige Flügel vom Rumpf des Vogels abschoss. Sogar der Jüngste unter den Schützen, der vor wenigen Tagen erst das Mindestalter für das Schießen mit dem Kleinkalibergewehr erreicht hatte, konnte sich einen Flügelorden sichern. Garantiert beste Motivation für kommende Taten. Höhepunkt des Schießens war dann das Schießen auf den Kopf des Vogels, prämiert mit einem Präsentkorb. Als Sponsor hatte dankenswerter Weise der Rewe-Markt Haase in Neustadt den Korb zur Verfügung gestellt. Ausgerechnet dem 1. Vorsitzenden gelang unter dem Applaus der Gäste der Glücksschuss und er enthauptete den Holzvogel.
Danach konnten die Schützen sich ganz dem geselligen Teil des Tages widmen. Auch ein Regenschauer brachte der guten Stimmung keinen Abbruch, sondern veranlasste nur die Gäste, sich ins Schüttenhus zurückzuziehen, um dort noch ein wenig weiter zu plauschen. Dazu der Vorsitzende Peter Kirchner, sichtlich zufrieden mit dem harmonischen Verlauf des Festes: „Vielleicht ist das die Zukunft unseres Schützenfestes.“